Dienstag, 14. Mai 2013

Star Trek - Into Darkness - Crash Boom Bang

Zuerst war Dschingis Khan, dann Shir Khan und jetzt: einfach  nur Khan – ein Name, wie Madonna! Das war meine Hauptmotivation in diesen Film zu gehen. Zwar habe ich schon den letzten „neuen“ Star Trek Film von J.J. Abrams gesehen, aber bei diesem war hauptsächlich der Darsteller des Khan auschlaggebend. Daher stand ich dem Film relativ emotionslos gegenüber, Hauptsache Benedict Cumberbatch in Dolby Surround! Der Mann, der Sherlock Holmes in der BBC-Serie wieder zum Kult gemacht hat, kann nun mal mit einer Stimme auswarten, die Frauenherzen höher schlagen lässt. Um dies zu veranschaulichen: Er könnte mir das Telefonbuch vorlesen und ich würde dahinschmelzen. Und da soll noch einer sagen, Frauen wären nur an Äußerlichkeiten interessiert… Innere Werte wie die Stimmbänder spielen sehr wohl eine große Rolle!
Wie vielleicht schon herauszulesen war, fasziniert mich das Phänomen Star Trek wesentlich mehr, als es die Serie oder diverse Verfilmungen des Franchise je getan haben. Ich finde es toll, dass es vom Wackelkopf-Kirk bis zur Bibel auf klingonisch nichts gibt, was es nicht von Star Trek gibt, aber zum Trekki werde ich wohl nie. Und das schätze ich an der J.J. Abrams Verfilmungen: Man muss kein hartgesottener Fan sein, um es zu verstehen, und wenn man einer ist, dann erfreut man sich an vielen kleinen Details.
Schon zu Beginn des Filmes wird klar, viel wird in den nächsten zwei Stunden explodieren und vieles wird zu Bruch gehen. Sternenstaub, der an einem vorbeirast sieht in 3D natürlich toll aus, verliert aber nach zwei Stunden auch seinen Charme. Im Gegensatz zum letzten Teil, stehen visuelle Spielereien im Weltraum also noch mehr an vorderster Stelle. Da es sich um einen Science Fiction Film handelt, erspare ich es mir, mich darüber auszulassen, wie Kirk es schafft zu Beginn ewig lange die Luft anzuhalten oder immer genug Pomade für Herrn Cumberbatch im Äther zu sein scheint, auch wenn dem zu Beginn der Szene nicht so gewesen ist. Und die Frage, wer zum Geier gesagt hat, dass die Fisch-ähnlichen Anzüge, die sie unter Wasser tragen gut aussehen, lasse ich auch im Raum stehen.
Chris Pine. alias Mr Blue Eyes (dem seine Kontaktlinse hätte ich gerne!) stellt wieder Captain James T. Kirk dar, der gemeinsam mit seinem Freund Mr Spock (Zachary Quinto)versucht das Universum vor Khan (Bendict Cumberbatch) zu retten. Während (abgesehen von zuvor erwähntem Fischanzug zu Beginn) Kirk und seine Crew in bekanntem Enterprise Strampelanzug durch die Galaxien flitzen, hat man Cumberbatch Großteils in lange Mäntel gesteckt. Vermutlich hat man sich gedacht: Was bei Sherlock gut ankommt, kann auch hier nicht falsch sein. Außerdem  erfahren wir endlich, was Frau so unter der Enterprise Uniform trägt: nämlich Latex! Was mich doch etwas traurig gestimmt hat, ist, dass auch in der Zukunft die Krankenhauskittel noch immer genauso grauenhaft sind.  Kurz habe ich mich gefragt, ob ich How I met your mother schaue, als Kirk sich sagen lassen muss: „Suit up!“
Wie in all seinen Produktionen (ob Fernsehserien oder Filmen), fällt im Film J.J. Abrams Set Design auf: immerzu architektonisch kühl und in schlanke Formen präsentiert sich die Zukunft. Ich würde auch gerne mal eine Produktion von ihm sehen, in der er nicht mit Roberto Orci und Alex Kurtzman zusammenarbeitet, und in der sich Michael Giacchino nicht für die Musik verantwortlich zeichnet. Alle anderen Menschen, die mit Abrams arbeiten wollen, müssen sich eben hinten anstellen.
Auch in den anderen Rollen sehen wir die altbekannten Gesichter aus seinem ersten Teil: Zoe Saldana als Uhura (die für mich immer wie Thandie Newton aussieht – außer wenn sie blau ist) und Karl Urban als Bones. Ich kann mir nicht helfen, aber dieser Neuseeländer ist nur süß, wenn er lange Harre, einen 3Tagesbart und Dreck im Gesicht hat und auf seinem Ross durch Rohan reitet.
Alles in allem ist der Film für nicht-Trekkies ein netter Action Spaß, der gegen Ende sehr an Tron erinnert (die beleuchteten Helme!), Pokémon die Ehre erweist, als sich Khan in einen Pokeball verwandelt und zeigt, dass sich trotz all des Fortschrittes die gute alte ich-trete-einfach-gegen-das-Computerding-Methode beim hypermodernen Antrieb eines Raumschiffes noch immer bewährt. Sicher besser, als die Support Line in Indien anzurufen…

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