Montag, 13. Januar 2014

London für Freaks - Tag 2


Nach einem Dornröschenschlaf haben wir uns am nächsten Morgen mit Mrs Bransons Freundin Kat getroffen, und welche Adresse könnte für ein Wiedersehen alter Freunde besser geeignet sein, als 221B Baker Street? Beim Rundgang in den privaten Räumen von Sherlock Holmes und Dr. Watson  haben wir uns vor Wachskindern und ausgestopften Tieren gegruselt und das Buch, sowie die Pinnwand bewundert, wo die Leute Nachrichten an die beiden Ermittler hinterlassen. 
Die Fan-Pinnwand mit meiner Lieblingsaufforderung: „I’m at Baker Street. Let’s have dinner!“ 

Die wahren Sherlock Holmes und Dr. Watson

Und wenn wir schon in der richtigen Baker Street gewesen waren, dann durfte die falsche natürlich auch nicht fehlen! Dabei handelt er sich um die North Gower Street, welche bei Sherlock die Baker Street doubelt. Es überkommt einen so ein komisches Gefühl von Dejà vu, wenn man um die Ecke biegt und plötzlich die Einstellung vor sich hat, die man schon dutzende Male in 2D gesehen hat. 

221B Baker Street – North Gower Street

Neben dem Eingang befindet sich das Speedy’s, ein Sandwich-Laden, in der auch eine Szene der Serie spielt. Natürlich blieb uns da nichts anderes übrig, als dort einen Happen zu essen, einen Kaffee zu trinken (Milch, kein Zucker) und die Bilder von den Dreharbeiten, die im kleinen Laden hängen anzuschauen.
In dem Haus hat aber mal richtig berühmter Mann gewohnt – wie man auf dem blauen Schild erkennen kann: Guiseppe Mazzini. Und alle, die jetzt wissen wer das war, bekommen ein Cookie! Traurig oder, niemand kommt mehr seinetwegen her. Sein Haus wurde sozusagen von Sherlock Holmes übernommen. 

Wie man auf folgendem Foto sehen kann, freuten wir uns nicht nur sehr, dass wir da waren, sondern auch, dass die Hausnummer natürlich nicht 221B ist. Die Nummern werden vor den Drehs immer ausgebessert, sodass Postboten und Lieferservice regelmäßig verwirrt sind. Die Armen, an die denkt bei Dreharbeiten keiner… Wie ist das: Wenn ich mir eine Pizza bestelle, und aufgrund der geänderten Hausnummern findet der Bote meine Wohnung erst so spät, dass die Pizza schon kalt ist, bekomme ich sie dann gratis? Wird sie mir von den Produzenten bezahlt?


Von Kaffee, Sandwiches und Endorphinen (Ja, die arme Kat musste unsere Aufregung über unsere Anwesenheit in der North Gower Street die ganze Zeit über ertragen, und dabei hatte sie noch nicht einmal eine ganze Folge Sherlock gesehen. Alleine dafür, musste man sie einfach mögen!) gestärkt ging es auf in die Oxford Street, um zu shoppen, denn: Winterschlussverkauf! Dort habe ich einen Schal gefunden, der, wie ich meine, die Farbe meiner Augen gut zur Geltung bringt:
Anscheinend der neueste Trend…

Eine Installation in einem Atelier hat mir wieder einmal vor Augen geführt, warum ich mit moderner Kunst nichts anfangen kann. Wer mir sagen kann, wieso man eine ausgestopfte Katze aufhängt (außer man ist ein sadistischer Psychopath), hat was bei mir gut. Für mich entzieht sich das jeglicher Interpretation. 
When a fridge meets a cat… oder so ähnlich… 

Ach ja, und am Trafalgar Square steht ein blaues Huhn – nein, das ist keine Metapher und kein Slang/Internet-Ausdruck, dort steht wirklich ein überdimensionales blaues Huhn! 


Ich wär‘ so gern ein Huhn…

Wieder ausgehungert waren wir mit einem Freund essen und danach haben wir mit dem Rest des Publikums beim Musical The Commitments  mitgetanzt. Wieder einmal habe ich festgestellt, dass mein Verständnis des irischen Akzentes verbesserungswürdig ist. Denn wie bei Once, dachte ich mir die ersten 10 Minuten über: „Was?!“ Dann gab’s natürlich noch ein Pint beim Pub um’s Eck, wo wir eine grandiose Aussicht auf den jungen Mann am Nebentisch hatten, dessen Nacken ein Tattoo der Queen zierte.




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