Mittwoch, 15. Januar 2014

London für Freaks - Tag 4



Letzter Tag in London. Das Wetter sah genauso trüb aus wie am Tag zuvor, doch auch dieses Mal klarte es auf, sodass einer Busfahrt in den Nobelstadtteil Belgravia nichts im Wege stand. Dort posierten wir vor Irene Adlers Haus und suchten uns bei der Gelegenheit gleich ein passendes aus, das gerade renoviert wurde. Von den Chauffeuren, die auf den Gehsteigen warteten hätten wir uns eigentlich gleich einen mitnehmen können.
Hier hat sich „Der Skandal“ abgespielt, und hier könnten wie uns auch vorstellen einzuziehen…
Aber nicht nur Sklaven auf Bussen waren ein permanenter Blickfang, auch den lieben Ex-Doctor David Tennant haben wir auf dem ein oder anderen Plakat erspäht. Der ist vom Doctor zum König aufgestiegen (den Turnschuhen und der Frisur ist er dabei allerdings treu geblieben): 
Zepter statt Sonic Screwdriver.

Eine der klassischen touristischen Attraktionen hatten wir beide noch nicht aus der Nähe gesehen: Die St. Paul’s Cathedral. Gesagt getan. Um uns von der Trauer des nahenden Abschiedes abzulenken, beschlossen wir noch mal nach St. Barts zu gehen – schließlich liegt es gleich hinter St. Pauls. Dort betrachteten wir die Szenerie noch einmal von John Watsons Standpunkt aus: 







Nach dem Mittagessen waren wir beim Postmans Park (bekannt aus dem Film Closer – Es handelt sich um einen Park mit Gedenktafeln von „normalen“ Bürgern, die ihr Leben dabei gelassen haben, jemanden zu retten. Irgendwie recht deprimieren… Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass ich bei Closer immer automatisch an den Soundtrack von Damien Rice denken muss, und wenn der nicht suizidgefährdend ist, weiß ich auch nicht. Gut, dass Barbara mich davon abgehalten hat zurück zu St. Barts zu gehen und einen auf Sherlock zu machen.), und nach einer Besichtigung der St. Brides Church genehmigten wir uns im Mini-Cupcake-Laden an der U-Bahn, den wir am ersten Tag entdeckt hatten noch eine süße Stärkung. Das Geschäft wird offenkundig von zwei jungen Männern geführt, die da überhaupt nicht reinpassen. Meine Theorie dazu war: Der Laden gehört in Wirklichkeit ihren Freundinnen und die Jungs haben eine Wette verloren. Der Einsatz war: eine Woche lang auf das Geschäft aufzupassen. Unser Glück, denn der eine war „gar nicht unsauber“ – wie es meine Mutter so eloquent formulieren würde (und es Mrs. Branson getan hat).
Nach Endorphinen in Form von Schokolade, mussten wir dann doch den Weg zum Flughafen antreten. Die 45 Minuten Stehen in der U-Bahn wurden uns  - zumindest für eine gewisse Zeit – mit dem Ausblick auf einen hübschen jungen Mann erleichtert. Als er dann aber geschlagene 20 Minuten auf eine Seite mit einem Artikel über Männermode gebrütet hat, war wohl klar, dass ER in unsere Richtung keinen Blick riskieren würde.
Das eigentliche Abenteuer begann aber erst am Flughafen. Nachdem ewig kein Gate bekanntgegeben wurde, saßen wir dann endlich dort und warteten auf’s Einsteigen. Und was musste ich dort sehen? Eine Frau (keine Österreicherin) mit einem Natürlich Blond – Sackerl vom Ronacher! Aber keine Sorge: Sollte mir davon der Mund trocken werden: gleich gegenüber befand sich ein Getränkeautomat mit der Aufschrift: „The official water of the Olympics 2012.“ Was sollte das?! Wasser von 2012 ist doch schon längst abgestanden! 
Wahrlich lustig wurde es dann im Flugzeug selbst. Nachdem wir auf die Stadtbahn gerollt waren, blieben wir plötzlich stehen, und verharrten dort einmal eine halbe Stunde. Irgendwann kam dann mal die Durchsage vom Captain, dass wir technische Probleme hätten, und sich der Start deswegen verzögern würde. Es gab dann auch eine „kleine“ Verzögerung von 4 (!!!) Stunden, in denen wir im Flugzeug gefangen waren, und es dann schon nach Mitternacht war. Aber keine Sorge, die Stewardessen haben sich in der Zwischenzeit rührend um uns gekümmert. Und zwar in Baumarkt-ähnlicher Manier: Sie waren alle wie vom Erdboden verschlucken.
Völlig verkühlt und mit einem tauben Ohr sind wir dann irgendwann in Wien gelandet.
Dennoch war unser Freak-Trip eine mehr als gelungene Reise. Und wenn ihr mal zufällig in die Nähe von Barts kommen solltet (die Umgebung ist sehr empfehlenswert – Cafés, Pubs, schmale Gassen…), tut einen Blick nach oben auf das Dach der Pathologie und denkt an Mrs Branson und mich, und wie glücklich wir dort waren. 




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen