Schalten sie an einem ganz normalen Donnerstagvormittag den Fernseher ein uns zappen Sie durch die Sender. Auf jedem zweiten werden Sie eine Kochsendung finden. Aber nicht nur im Vormittagsprogramm steht die dampfende Unterhaltung am Programm, auch um 20:15 kann man sich vor Koch-Shows kaum retten. Mittlerweile gibt es alles, was man sich vorstellen kann, und was man sich auch nicht vorstellen möchte. Dabei kann man 2 Arten von Titelgebung unterscheiden: entweder ist die Sendung nach dem „Koch“ benannt – Andy und Alex, Jamie Oliver oder nach der Art wie gekocht wird – Silent cooking, Resch und Frisch. Da gibt es die einen, die um die halbe Welt reisen, weil ihnen nichts mehr einfällt, was sie zu Hause kochen können (Sarah Wiener, Jamie Oliver) und die anderen, die Koch-Battles mit B und C Promis veranstalten. Bei manchen Köchen würde ich mir auch mehr silent cooking wünschen als bei anderen. Großes Augenmerk wird dabei überall auf „biologische, natürliche“ Zutaten gelegt sowie das Product Placement der Kochbücher und Utensilien, die vom Koch herausgegeben und designt worden sind.
Eine andere Form der Koch-Shows ist noch das entwürdigende Promi-Dinner. Hier bekochen sich die D Promis gegenseitig und hoffen, dass der andere versagt. Wenn ich jemanden zusehen will, wie er seine Küche verwüstet, muss ich nicht den Fernseher einschalten. Und auf PULS4 gäbe es dann noch die Kuppler-Koch-Show, wo alle angehenden SchauspielrInnen in den Abschlussklassen der Schauspielschulen einmal mitmachen. In der letzten Folge gesehen: ich versuche meinen Bewerber mit Schinken mit Melone zu verzaubern. Ist ja lecker, aber dafür muss man nicht einmal den Herd einschalten. Das würde sogar ich „kochen“.
Nach uns wird man denken, dass bei uns die Männer gekocht haben, denn im Fernsehen sieht man ja fast nur das männliche Geschlecht den Kochlöffel schwingen. Und wie wird man sich die Perversion erklären, dass Millionen auf der Erde gehungert haben, während sich der Rest der Menschheit eine Koch-Show ansieht?
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