Freitag, 12. Dezember 2014

Skurrile Schlagzeilen 2014


Morgens in der U-Bahn blättere ich gerne mal die Zeitung durch, um wach zu werden. Dabei überfliege ich die Artikel meist nur (meine Anreise zur Arbeit ist sehr kurz), habe aber immer ein Auge für skurrile Schlagzeilen. Und davon gab es 2014 nicht wenige. Daher hier eine kleine Auswahl:

In Sao Paulo soll es bald einen besonderen Friedhof geben, einen für die Fans des Fußballclubs Corinthians. Wer hier begraben liegt, kann beweisen, dass Fan-Sein über das irdische Sein hinausgeht. Ein passender Name ist für die ewige Ruhestätte ist auch schon gefunden: Corinthians Forever.

Nun kommt es endgültig zur Trennung. Die steigenden Scheidungsraten machen auch vor ihnen nicht halt. Seit meiner Kindheit konnte ich mich darauf verlassen, dass in einer Welt voll Veränderung diese Beziehung Bestand hatte, aber nein. Nun haben auch sie sich getrennt: Thomas Gottschalk und der Haribo-Bär. Vorbei ist es mit dem Goldbärenglück. Nach 250 Spots gehen der gelockte Moderator und Schauspieler und das Gele-Bärchen getrennt Wege. Einvernehmlich, wie es heißt. Wegen unüberbrückbarer Differenzen. Insider wissen aber, dass Goldbärchen einen neuen hat: Michael Bully Herbig. Nach außen hin macht man aber auf heile Welt, denn im Jänner soll es einen gemeinsamen Werbespot mit dem Neuen und dem Ex geben. Na, ob das Kinder und Erwachsene ebenso froh macht?

In St. Moritz macht man keine halben Sachen. Die große Olympia-Schanze wird erneuert. Nach dem Motto „na wenn schon, denn schon“ demontierte die Baufirma auch gleich die kleine Schanze. Blöd nur, dass die nie abgerissen werden sollte.

Eine meiner Lieblingsschalgzeilen dieses Jahr bisher war jene in der Heute vom 18.02.2014: „Wut-Auerhahn fällt Skifahrer an.“ Besonders erheiternd auch die Bildunterschriften: „Der Auerhahn drehte durch.“ „Angriff: Der Vogel rennt auf sein Opfer zu.“ Also Schifahrer im Tiroler Oberperfuss nehmt auch vor dem wütenden Auerhahn in Acht, denn „seit drei Jahren treibt er sein Unwesen und stürzt sich auf alles, was ihm vor den Schnabel kommt.“  

Eine andere Schlagzeile hat mich im August in tiefe Depressionen gestürzt: „Verlobung von schwedischem Prinzen.“ Am 13.06.2015 wird die Hochzeit von Carl Philip mit seinem Unterwäsche-Model Sofia Hellqvist stattfinden. Ich nehme mal an, dass ich nicht eingeladen bin. Eh besser so, sonst würde der Prinz, der aussieht wie Orlando Bloom, sein 1,75m mager-Model vielleicht am Altar stehen lassen, wenn er mich erblickt. Ich will ja keinen Skandal bei einer Königshochzeit provozieren.  

Jemand anderes hat 2014 schon geheiratet: George Clooney und die Anwältin Amal Alamuddin (damit schließt sich der Kreis zum Advent-Eintrag vom letzten Jahr über Julian Assange, denn Mrs Clooney war Mr Assanges Anwältin). Leider wurde in keinem Artikel über die Hochzeit erwähnt, ob seither der Umsatz von Nespresso  zurückgegangen ist. Da Hollywood-Ehen im Allgemeinen von kurzer Dauer sind, würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen, wenn ich Nestlé wäre. Und außerdem dürfen wir George bald im Weihnachtsspecial von Downton Abbey bewundern – wo er Maggie Smith durch einen Kuss sprachlose macht. What else?  

2014 war nicht gerade das Jahr von Malaysia-Airlines. Am 8. März verschwindet ein Flugzeug mit 239 Menschen an Bord im Bereich des Indischen Ozeans spurlos. Die Informationen über den Verbleib oder gar die Absturzstelle der Maschine bleiben bis heute ungeklärt. Dies war (ist) natürlich ein gefundenes Fressen für Verschwörungstheoretiker und Freunde von UFO-Theorien. Aber keine Sorge: Die Wahrheit ist irgendwo da draußen!   
Am 17. Juli dann der nächste Schock für Malaysia-Airlines: in Flugzeug mit 298 Menschen an Bord stürzt über der Ostukraine nahe der russischen Grenze ab.  

„Ebola ist derzeit ausverkauft.“ Die Seuche, welche sich heuer über Westafrika ausgebrietet hat, und noch immer nicht ganz eingedämmt werden konnte, hat für eine Verkaufsexplosion bei der Firma Giant Microbes gesorgt. Diese stellen – nomen es omen – Plüschtiere her, welche Vergrößerungen von Krankheitserregern sind. In Wien gibt es diese etwa bei Funk Art oder im Naturhistorischen Museum zu kaufen. Ein Etikett, welches an den plüschigen Gefährten angebracht ist, informiert einen darüber um welche Krankheit er sich handelt, wie sie entsteht, welche Symptome man hat usw. So kann man entspannt mit Grippe, Tuberkel oder Ebola kuscheln und lernt dabei auch noch etwas. Außerdem bietet es sich doch als nettes Souvenir für die Freundin an. „Schatz, ich habe dir Syphilis aus Wien mitgebracht.“




Bleiben wir noch kurz bei Geschmacklosen Trends, die aus Ebola entstanden sind. Zu Halloween hat ein kalifornisches Versandhaus ein Krankenhausschwesternoutfit angeboten, welches den Namen Sexy Ebola Containment Suit getragen hat. Ja, Geschmacklosigkeit kennt keine Grenzen.




Dass mit Ebola – vor allem auf Flughäfen – nicht zu scherzen ist, musste ein Italiener lernen, als er dazu verdonnert wurde 2500€ Strafe zu zahlen, weil er glaubte es sei witzig auf den Deckel eines Kaffeebechers am Flughafen „Achtung Ebola“ auf Italienisch zu schreiben.

Dass smart nicht immer gleich etwas mit schlau zu tun hat, beweisen nicht nur Fußballer, sondern auch die chinesische Stadt Chongqing, wo es jetzt einen Smartsteig gibt – ein Gehsteig für Smartphonebenutzer. Da Menschen heutzutage dazu neigen eher auf das Display ihres Handys zu schauen, anstatt wo sie hinlaufen, gibt es in China nun die Lösung. Der halbe Gehsteig ist für Smartphone-User, welche sich laut den Regeln des Rechtsverkehres bewegen sollen. Ich frage mich dennoch: wenn man sich einfach so an den Rechtsverkehr halten würde, sollte das doch auch funktionieren, oder? Menschen stecken ja dennoch ihre Nasen in die viereckigen Kasterl stecken. Das sagt einem der Hausverstand – aber nicht der gruselige vom Billa.




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