Brian Robinson ist selbsternannter Experte im
Flirten. Und was macht man, wenn man so von seinem positiven Eindruck beim
anderen Geschlecht überzeugt ist? Genau, man bringt ein Buch darüber heraus. How to meet women on the subway ist der
einfallsreiche Titel des Wunderwerkes. Na, wenigstens weiß man gleich worum es
in dem Buch geht.
Der amerikanische Don Juan behauptet in der U-Bahn
schon 500 Dates vereinbart zu haben. Ob diese Verabredungen tatsächlich
stattgefunden haben und dabei ETWAS herausgekommen ist, weiß man nicht. Männer
möchten so sein wie er, doch Frauen finden den selbsternannte „Railway-Romeo“
beizeiten nervig. Kaum zu glauben, spricht er doch in seinem Buch höchst
respektvoll über das weibliche Geschlecht: „Touristinnen seien die besten
„Opfer“, denn sie seien leichtgläubig, naiv und einfach gestrickt.“ Ich möchte
erleben, wie er das einer Professorin für Genderstudies, die in New York auf
Urlaub ist, erklärt… Leichte Beute sind auch alleinerziehende Mütter, denn:
„übersehen und willig.“ Ich hoffe, Mr. Robinson mal persönlich in der U-Bahn zu
begegnen, damit ich ihm mit seinem „Buch“ eine drüberbraten kann.
Ich will aber natürlich der männlichen Leserschaft
Brians unglaubliche, absolut neue und eindrucksvolle (sollte es nicht klar
sein, das ist sarkastisch gemeint!) Ergebnisse nicht vorenthalten nur weil er
ein chauvinistischer … ist. Hier also Subway-Casanovas Tipps:
Gepflegtes Aussehen – tragen Sie Anzug
Zu Mittag sind viele Frauen unterwegs
Touristen-Masche – fragen Sie, ob Sie ihr weiterhelfen können
Dialekt / Akzent – fragen Sie woher sie kommt
Ticketautomat – laden Sie sie auf eine Fahrt ein
Gepflegtes Aussehen – tragen Sie Anzug
Zu Mittag sind viele Frauen unterwegs
Touristen-Masche – fragen Sie, ob Sie ihr weiterhelfen können
Dialekt / Akzent – fragen Sie woher sie kommt
Ticketautomat – laden Sie sie auf eine Fahrt ein
Dies ist alles gut und schön, aber funktioniert das
wirklich? Um all das zu tun, muss man vermutlich das Ego von Patrick Bateman
haben (und dessen Visitenkarten), und dann hat man es eh nicht nötig im
Untergrund auf Beutesuche zu gehen. In Österreich hat man mit dieser Masche
vermutlich das Problem, dass wir als unterkühlte Mitteleuropäer in öffentlichen
Verkehrsmitteln eher nicht angequatscht werden wollen, weil wir vermuten, dass
es nur ein Ablenkungsmanöver ist, um uns die Taschen auszuräumen. Außerdem,
wenn man so näher darüber nachdenkt: How
to meet women on the subway – Frauen trifft man doch zwangsläufig in der
U-Bahn – immerhin handelt es sich um ein ÖFFENTLICHES Verkehrsmittel. Jemandem
zu begegnen ist nicht gleichbedeutend mit sich mit jemandem zu unterhalten,
geschweige denn einen willigen Partner für den nächsten One-Night-Stand zu
finden. Vielleicht sollte der Verlag doch noch einmal den Titel überarbeiten.
Da ich in der U-Bahn zu den Menschen gehöre, die
nicht angesprochen werden wollen (außer Chris Hemsworth sollte sich mal dorthin
verirren, dann darf er mir gerne das Ohr abkauen – also nicht wörtlich, ich
meine… obwohl… wo waren wir?), freut es mich umso mehr, wenn man von den
Gesprächen der anderen Fahrgäste alles mitbekommt. Erst letztens beim nach
Hause-Fahren, hat der gesamte Waggon einer Anfang 20-jährigen gelauscht, deren
Gespräch mit ihrer Freundin gegenüber nicht zu überhören war. Naja, es war
nicht wirklich ein Gespräch, denn eigentlich hat nur sie geredet und ihre
Freundin gar nicht zu Wort kommen lassen. Wie dies in solchen Fällen oft ist,
war das Gesprächsthema die Beziehung. Sie hat uns alle darüber informiert, dass
sie prinzipiell schon gerne mit ihrem Freund Sex hat, aber hin und wieder sei
sie nach der Arbeit doch so müde, dass sie lieber länger auf der Couch liegen
bleibt, damit er schon eingeschlafen ist, wenn sie ins Bett kommt. Danke für
diese Information anonyme Frau in der U1. Es hat mich brennend interessiert.
Wer weiß, vielleicht ist ihr Freund Brian Robinson, und weil sich seine
Freundin immer schlafend stellt, musste er das in einem Buch verarbeiten?
Jedenfalls wünsche ich ihm, dass er bald seine Mrs. Robinson finden wird. Sonst
melde ich ihn gerne bei Adam & Eva an.
Here’s to you Mr. Robinson.
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