Dienstag, 24. Dezember 2013

Christmas is all around me - Weihnachtsbräuche Weltweit

Endlich ist es soweit: Die einen, die eine große Familie haben, wünschen sich heute sie wären einsam und alleine in einer Hütte im Wald, jene, die alleine sind, wünschen sich Gesellschaft, um nicht die überfröhlich grinsenden Familien im Fernsehen ertragen zu müssen. Dank eben erwähntem Fernsehen wissen wir ziemlich genau Bescheid wie den USA und England Weihnachten gefeiert wird (was hat es mit dieses Papierkrönchen in England auf sich?!), aber darüber hinaus weiß man selten etwas über Weihnachtsbräuche andernorts. Wenn nicht Heute ein guter Tag ist, sich näher damit zu beschäftigen, wann dann?

Somit eine kleine Ansammlung von Weihnachtsbräuchen über den Globus verstreut:

In Island hat man sich die Geschichte von Schneewittchen und den 7 Zwergen sehr zu Herzen genommen, und die Schar der Zwerge noch erweitert, denn dort bringen „die 13 Weihnachtszwerge von den Bergen“ die Geschenke. (Vielleicht hat sich der Tolkien bei seinem Hobbit davon inspirieren lassen?) Früher waren die Zwerge mal Trolle (in meiner Vorstellung sehen sie natürlich so aus wie jene aus Lord of the Rings), dann kamen die Christen und haben süße, kleine Weihnachtsmännchen aus ihnen gemacht. Zwar gibt es mehr Zwerge, aber dafür weniger Türchen im Adventkalender: Jeweils ein Zwerg kommt von 12. bis 24. Dezember – daher nur 13 Türchen.

Auch in Norwegen kommen zu Weihnachten Zwergen-artige Wesen – genauer gesagt Kobolde; die „Julnissen.“ Wenn man ihnen keinen Brei ans Fenster stellt, werden sie ziemlich sauer. Da sind die Kobolde in Finnland schon eher nach meinem Geschmacke: Die wollen einen Teller Reisbrei und ein Glas Bier. Skol! (Sagt man das in Finnland auch?)
Bei den Dänen gibt es auch Reisbrei, aber die essen den selber. Und wer darin eine Mandel findet, hat Glück im kommenden Jahr. Bei meinem Glück, würde ich die Mandel übersehen und vermutlich daran ersticken.

Mich verzaubert  - oder besser gesagt verhext – besonders ein Brauchtum aus Ungarn: Zum Luciafest am 13.12. beginnt man einen Sessel aus 7 verschiedenen Holzarten zu zimmern. Im besten Fall sollte man damit zu Weihnachten fertig sein. Man schließt sich sozusagen an die Zimmermanntradition in Jesus‘ Familie an. Wer jetzt aber denkt, dass der Stuhl zum Sitzen da ist, der irrt gewaltig. Nein, der Sessel ist dazu da, um sich während der Christmette darauf zu stellen und nach gehörnten Hexen Ausschau zu halten. (Wer jetzt behauptet, das hätte er sich gedacht, bekommt heuer sicher nix zu Weihnachten, denn: „Du sollst nicht lügen!“) Nehmen wir nun an, man steht da in der Kirche, und erblickt tatsächlich so eine gehörnte Hexe – also ein, die bei weitem nicht so heiß ist wie eine aus Charmed. Was macht man dann? Man nimmt den Stuhl und… Man verpasst ihr damit eine. Das war zumindest mein erster Einfall. Aber nein, man nimmt den Sessel und rennt damit davon. Während dieser Flucht streut man Mohnsamen, um die Verfolgerin abzulenken. Zu Hause angekommen verbrennt man das Sesselchen dann. Dann ist man für ein Jahr lang sicher. Ich will ja wahrlich nicht meckern, aber wäre es nicht viel effizienter, wenn man den Stuhl nicht hätte? Man könnte sich doch genauso gut auf die Kirchenbänke stellen, um nach gehörten Frauen (im wortwörtlichen Sinn) Ausschau zu halten. Und laufen könnte man auch wesentlich schneller, wenn man keinen depperten Sessel mitschleppen müsste! Und was macht man, wenn einen die Hexe erwischt?! Darf ich ihr dann den Stuhl über ihr gehörntes Haupt ziehen?

Auch in Spanien orientiert man sich am 8.12. an Lord of the Rings. Dort schenk man sich nämlich einen Ent – genauer gesagt einen sogenannten Tiò de Nadal – einen Weihnachtsholzklotz. Und er wird sogar gefüttert: mit Kürbissen, Äpfeln und Brot. Bäuerchen muss er natürlich auch machen, und anstatt eines liebevollen Klapses auf den Allerwertesten, wird er am 24. von den Kindern mit Stöcken malträtiert. Aus seinem hinteren Ende kommen dann plötzlich Süßigkeiten, bis es am Schluss nur noch Knoblauch und Zwiebeln gibt. Hört sich alles recht abstrus an – ist es auch. Da ich all meine Topfpflanzen töte, sollte ich mir vielleicht überlegen mir einem Baumstumpf anstatt einer Grünpflanze zuzulegen. Hätte so was von der Log-Lady in Twin Peaks.

In der Provence wird das „Lamm Gottes“ auf den Arm genommen. In der Christmette schreiten Hirten mit einem Lamm, das sich in einem geschmückten Leiterwagen befindet, zum Altar, woraufhin es der Priester in den Arm nimmt, damit es uns von den Strapazen des Weges berichten kann. Welche Strapazen? Es wurde in einem Leiterwagen gefahren! Und selbst wenn es uns sein Leid klagen würde, ich glaube kaum, dass es jemand verstehen würde. Nicht einmal Franzosen…

In Kolumbien sammelt man ab dem 16. Dezember gemeinsam Moos für die Krippe – bis zum 24. Wow, kein Wunder, dass der Regenwald in Kolumbien bedroht ist, wenn da alle Kolumbianer jeder Tag Moos aus dem Boden reißen…

In Schweden ist der 13. Dezember auch ein wichtiger Tag – aber ohne Hexen. Da wird das Lucia-Fest gefeiert. Die vorangehende Nacht gilt als die längste im Jahr, und daher ist er der Übergang von der Dunkelheit ins Licht. Daher erleuchtet man sein Haus mit Kerzen und Laternen. Das finde ich wesentlich besinnlicher als mit einem Stuhl in der Gegen herumzurennen.

In Italien hat man es als Kind fast noch gut, wenn man unartig war: Bekommt man hierzulande einfach gar nichts, erhält man dort zumindest ein Stück Kohle. Blöd, wenn man Gasheizung hat…

In den Niederlanden legt man seine Wunschzettel nicht auf das Fensterbrett, oder schickt ihn an den Nordpol, sondern steckt ihn in die Schuhe. Vielleicht sollte man eher nicht die teuren Manolo Blahniks dazu verwenden…

Auf den Philippinen ist der Weihnachtsabend ein Fest für Einbrecher – dort ist es Brauch, die Türen an diesem Abend unverschlossen zu halten – in Anspielung auf die Herbergssuche. Die zwei Einbrecher von Kevin allein zu Haus haben sich wohl auch mehr als einmal auf die Inseln gewünscht…

Die spinnen die Briten: In Brighton ist es Tradition sich am ersten Weihnachtsfeiertag in die eiskalten Fluten des Ärmelkanals zu werfen. Na wenn das den Feiertagskater nicht kuriert…
Zwar kein Brauch, aber großartiges kurioses Wissen – wie ich meine: Da es in Großbritannien zu einer erhöhten Schwangerschaftsrate nach den feucht-fröhlichen Feiertagen gekommen ist, gab es letztes Jahr für die Briten die Pille danach gratis. Vorausgesetzt, man hat ein 15-minütiges Beratungsgespräch geführt, bei dem man wahrscheinlich genau beschreiben musste, was da unter dem Mistelzweig passiert ist.

  
A/N: Egal ob ihr nun mit Maria und Josef, Hexen oder Ents feiert, ich wünsche euch allen wunderbare, besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch in ein aufregendes, gesundes 2014!

Ich war überwältigt von den Kommentaren, Kritiken und Anmerkungen zum heurigen Adventkalender. Es ist schön Freunde zu haben, die meine Obsessionen ertragen und größtenteils sogar noch unterstützen und fördern. You rock!

Danke für den Beistand in einem Jahr volle „himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt“! (Wenn’s Werther in der Tat die ganze Zeit so ging… dann hätte ich mir auch die Kugel gegeben!)

@Patrick: Mein Neujahrsvorsatz: ein Beitrag über The Mentalist und Elementary. Versprochen!

@Tom W.: Trotz allem freue ich mich schon auf unser persönliches „Three-Patch-Problem.“

@Kevin: In MEINEM Universum gibt’s DEN sch… Dalek nicht! Deshalb heißt es „Realitätsflucht!“ Um Richard Castle zu zitieren: „Ich mochte die Wirklichkeit noch nie!“

Montag, 23. Dezember 2013

Der neue Papst - Nichts mehr mit Papa-Razinger

Seit 13.03.2013 (was für ein tolles Datum – ob das Zufall sein kann, oder waren die Illuminaten daran beteiligt?) haben wir 2 Päpste – das erste Mal in der Geschichte der katholischen Kirche, dass so etwas vorkommt. Also wenn das nicht in die Annalen eingeht (hoffentlich eher das Video von Wrecking Ball). Man hat im Zusammenhang mit dem neue Papst Franziskus immer wieder die Schlagwörter „weltoffen“ und ein „Papst der Armen“ gehört. Wer der Meinung ist, dass dem wirklich so ist, dem muss ich zu seinem blinden Glauben gratulieren: Denn seit wann gehören „katholische Kirche“ und „weltoffen“ in einen Satz? Nur weil der Papst auf Twitter ist… Und mit seinen 100 Bediensteten in seinem „kleinen“ Anwesen im Vatikan kann man ihn kaum als dem Proletariat angehörig bezeichnen.

In der letzten Woche gab es keinen Tag, in dem der Papst nicht in irgendeinem kleinen Artikel in der Zeitung erwähnt wurde. Zuerst haben wir erfahren, dass Franziskus im zarten Alter von 21 mit Lungenproblemen ins Krankenhaus kam. Die Ärzte haben seine Medikamente aber falsch dosiert. Gott sei Dank hat eine Nonne die Dosis erhöht und ihn gesund gepflegt. Welch nette Geschichte… Die hat die PR-Abteilung des Vatikans sicher nicht ausgeschmückt…

Dann habe ich gelesen, dass in Italien sogar schon die Kleinsten – die noch kein Twitter auf ihrem Handy installiert haben – die frohe Kunde vom Papst vernehmen können. Die italienische Kinderzeitschrift Papa Francesco ist ein Comic, in dem der Papst den Kindern Manieren beibringt. Jetzt kann der Papst sagen, er ist mindestens genauso cool wie Superman.

Am nächsten Tag teilte mir meine gratis U-Bahn Zeitung mit, dass eine Verfilmung des Lebens des Papstes geplant sei. In der Hauptrolle: Antonio Banderas. Von Zorro, zum gestiefelten Kater, zur Kaugummi-Werbung, zum Papst – ein Aufstieg?!

Die Meldung Tags darauf hat mir besonders gefallen: „Dornenvögel: Kalender der schönsten Priester.“ In Rom gibt es den neuen Priester-Kalender, denn was Feuerwehrmänner und Victoria’s Secrets-Models können, können Angestellte der katholischen Kirche schon lange! „Calendario Romano“ heißt das sündige Werk und ist DER Verkaufsschlager in Rom. Da stellt sich die Frage, ob die Käufer eher Männer oder Frauen sind (oder Männer, die behaupten der Kalender ist für ihre Frau…)? Wer sich aber die Herren der Schöpfung in Adamskostüm vorstellt, wird bitter enttäuscht werden. In der „weltoffenen“ Kirche ist zugeknöpft mit weißem Kragen eben das neue sexy! Aber keine Sorge, 2015 soll ein Nonnen-Kalender hinzukommen. Vielleicht erwarten uns da ein paar paradiesische Fotos der ein oder anderen Eva. Bis dahin, hier ein paar „leckere Häppchen“ – das Beste, das die katholische Kirche zu bieten hat:


Kann der Genuss vom Leib Christi sündiger aussehen?
Und mein persönlicher Favorit: der Priester mit dem verführerischen Schlafzimmerblick und seinem widerspenstigen Haar *rrrr*

Tja, und dann kam natürlich die Nachricht, auf die wir alle schon gewartet haben: Der Mensch des Jahre ist… natürlich Papst Franziskus! Die Begründung der Times lautet: „Der erste Nichteuropäer als Papst in 1200 Jahren hat die Kraft, die Welt zu verändern.“ Aha, sozusagen war seine einzige Leistung Nichteuropäer zu sein. Wow, wenn es solcher Kriterien bedarf, um Mensch des Jahres zu werden, sind wir wohl alle dem Untergang geweiht. Also alle schön brav sein, damit ihr auch in den Himmel kommt, wenn es soweit ist! Amen.

Sonntag, 22. Dezember 2013

Waltz-erträume und Superman

Eine Freundin hat mich gebeten, doch etwas über Christopher Waltz zu schreiben und eine andere über Superman. Da ich natürlich beiden ihren Wunsch erfüllen will, es aber nicht mehr genügend Tage bis Heilig Abend sind, besteht der heutige Eintrag mehr oder weniger aus zwei Teilen. As you see: I try to please!

Im Februar dieses Jahres hat sich ganz Österreich wieder gefreut, als unser Export Christopher Waltz seinen zweiten Oscar gewonnen hat. Wir haben eben noch andere Darsteller als Arnold Schwarzenegger! Und nach dem ersten Oscar hat sich Herr Waltz das Motto von Arnie offenbar zu Herzen genommen und sich gesagt: „I’ll be back!“ Und das war er dann auch. War sein erster Academy Award sicher über die Maßen verdient, so lässt sich über den zweiten doch streiten. Nicht, weil Waltz nicht gut gespielt hätte – ganz im Gegenteil – seine Rolle als Doktor (nicht WHO!) war ihm schließlich auf den Leib geschrieben, aber irre ich mich, oder war die Rolle im Prinzip nicht dieselbe wie in Inglorious Basterds? Hätte man da den Oscar nicht lieber jemanden geben sollen, der noch keinen Award gewonnen hat und in einer Rolle eine neue Facette gezeigt hat, die er zuvor noch nie gespielt hat?

Anfang Dezember wurden dann wieder einmal Spekulationen über die Besetzung des Bösewichts in Pirates of the Caribbean 5 laut. Ja, es wird NOCH einen Teil geben. Das Geld, das sie Jonny Depp dafür zahlen, dass er das macht, hätte ich gerne! Jedenfalls soll „unser“ Herr Waltz ganz oben auf der Liste der möglichen Besetzungen stehen. Um die „gehaltvolle“ Tageszeitung Österreich zu zitieren: „Waltz gilt in Hollywood als einer der wandlungsfähigsten Darsteller.“ Hmm… deswegen spielt er wieder den genau gleichen Charakter – einen Bösewicht. Dass es in den USA kaum etwas anderes als Typecasting gibt ist weithin bekannt. Wieso sich also Illusionen machen, dass Waltz in Hollywood jemals den Love Interest in einer romantischen Komödie spielen wird?

Im Juni 2013 hat ein ganz besonderer Mann Geburtstag gefeiert, einer der im wahrsten Sinne des Wortes nicht von dieser Welt ist: Superman. Der Mann aus Stahl ist heuer 75 Jahr alt geworden. Wie schön für Comic Figuren, dass die nicht altern. Könnt ihr euch einen 75-jährigen Greis in Strumpfhosen und Cape vorstellen? Ich finde sein Outfit ja generell nicht besonders sexy…
Superman gibt es aber nicht nur auf Papier, und in Form von Plastikfiguren, sondern auch auf Celluloid. Wir alle kennen Christopher Reeve als Held in blauer Strumpfhose (auch wenn meine Lieblingsrolle von Christopher Reeve jene in Noises Off ist – wer die Verfilmung des Theaterstücks nicht gesehen hat – ANSCHAUEN!). Und ein paar Leute kennen auch… so… wie heißen die beiden Typen, die den Superman in den zwei letzten Verfilmungen gespielt haben… egal. Auf alle Fälle gibt es danach noch zwei Filme, in denen Dackelblick James Marsden mal wieder den perfekten Schiegersohn spielt, der die Braut am Ende doch nicht bekommt.  Die Rechte an Marvel hätte ich auch gerne!

Ich muss gestehen, ich kenne mich in Sachen Comics überhaupt nicht aus, und beziehe mein Wissen darüber aus Comic-Verfilmungen, oder was mir meine nerdigen Studienkollegen, die sich damit auskennen so erzählen. Dennoch war ich zu meinen Teenager-Zeiten (und bin es noch immer) eine begeisterte Superman-Anhängerin. Aber nicht aufgrund der Filme, sondern der Fernsehserie Superman – Die Abendeuter von Lois und Clark. Ja, die Serie, in der Teri Hatcher noch heiß war und nicht botox-magersüchtig wie in Desperate Housewives. Ich habe die Screwball Comedy zwischen Lois und Clark geliebt und wollte immer so sein wie Lois. Wieso konnte ich nicht so tolle Haare haben, die, immer wenn ich meinen Kopf drehe, seidig von einer Seite zur anderen gleiten?! Und natürlich wollte ich so schlagfertig und unabhängig sein wie Lois. Da ich – wie gesagt – nicht so auf Pomade und Strumpfhosen stehe, fand ich Clark immer wesentlicher attraktiver als Superman. Aber jedem das Seine. Eine Frage hat mich dann doch beschäftigt: Was passiert mit Clarks Kleidung, wenn er zu Superman wird? Er reißt sich irgendwo das Gewand vom Leib und fliegt los.
1. Er ruiniert ja jedesmal das Hemd! Wie soll er das danach wieder anziehen? Wie viele Hemden hat der Mann zu Hause?
2. Hat nie jemand einen Raum betreten und da einen Berg Männerkleidung gefunden und sich gefragt was das soll? Wo räumt Clark seine Sachen in der Zwischenzeit hin?
3. Wie dumm sind die Leute (allen voran Lois) um Clark herum? Ich meine, nur weil er seine Haare mit Gel zurückklatscht, die Brille ablegt und sich in Latex wirft erkennt ihn keiner?! Also bitte! Alleine an der Stimme müsste man ihn doch erkennen!

So kannte ich, bevor ich auch nur eine Reeve Verfilmung gesehen habe, nur die Fernsehserie. Und dann an einem verregneten Sonntagnachmittag habe ich den ersten der Superman-Filme gesehen und mich für diese Lois zu Tode geschämt. Das ist die schlimmste Damsel in Distress der ganzen Filmgeschichte! Keine Spur der selbstbewussten, klugen Lois Lane, die ich aus der Fernsehserie kannte. Die Szene, bei der ich dann am liebsten ausschalten wollte war jene:
Lois sitzt in ihrem Auto. Er gibt ein Erdbeben (wenn ich mich recht erinnere). Hinter ihrem Fahrzeug bewegt sich ein riesiger Spalt in der Erde auf sie zu, der das Auto zu verschlingen droht. Der Spalt ist gefühlte 1 km von ihr entfernt. Alles was sie tun müsste, wäre aus dem Auto auszusteigen und 5 Schritte davon weg zu machen. Aber was tut die schlaue Enthüllungsreporterin? Sie bleibt in ihrem Wagen sitzen und schreit, nein kreischt, nach ihrem „Superman!“. Tja, nur leider ist der gerade am anderen Ende der Welt damit beschäftigt Millionen von anderen Menschen zu retten, sodass er ihr nicht zu Hilfe eilen kann. Fazit: Als das Auto von der Erde verschluckt wird, stirbt die hysterische Reporterin. (Keine Sorge, Superman kann dann doch noch alles zum Guten wenden, aber das schaut ihr euch lieber selber an – oder googelt es.)  

2015 sollen dann endlich im Stil der Avengers zwei Superheroes zusammen in einem Film auftreten: Superman and Batman. Ben Afflec soll Batman spielen, was zu einem Shitstorm im Internet geführt hat. Offensichtlich finden die Fans Herrn Afflec nicht passend. Nach seiner Rolle in Daredevil kann man es ihnen auch kaum verübeln. Zumindest steht schon der Batman fest, aber man ist noch immer auf der Suche nach einem Bösewicht. Ich hätte da einen originellen Einfall: Wie wäre es mit Christopher Waltz?

Und damit wir alle die schreckliche Lois aus den Filmen vergessen (und ich Carmen ein Weihnachtsgeschenk machen kann), hier ein paar Zitate aus der Fernsehserie:

Lois übers Kochen:
Lois Lane: I only know how to make four things, and this is the only one without chocolate.
Lois Lane: I win, you lose, we're both happy.


Lois Lane: And let's get something straight, I did not work my buns off to become an investigative reporter for the Daily Planet just to baby-sit some hack from Nowheresville! And another thing, you are not working with me, you are working for me. I call the shots, I ask the questions. You are low man - I am top banana and that's the way I like it, comprende? Clark Kent: You like to be on top. Got it. Lois Lane: Don't push me Kent, you are way out of your league.

Lois Lane: [to Clark] All right, maybe, somewhere very deep inside me is some eensy-weensy, microcosmic - although highly unlikely - possibility that I feel some sort of unmotivated, completely unrealistic attraction to you.

Clark Kent: We flip for the bed. Lois Lane: How about I get the bed, I lend you a pillow? Clark Kent: How about we alternate nights? Lois Lane: How about we don't. Clark Kent: Well, it's a big bed, how about we share? Lois Lane: How about we alternate nights? Clark Kent: Deal.

Lois Lane: Kill or be killed. Clark Kent: Lois you're talking about war. This is journalism. Lois Lane: See, your problem is you think there's a difference.

Clark Kent: You are really high maintenance, you know that? Lois Lane: But I'm worth it.

Clark Kent: I shouldn't have lost my temper. Lois Lane: Well, you're entitled to. I lose mine once every... what?
Clark Kent: Three, four minutes.

Clark Kent: Lois. You know, I really hope that someday you learn that sometimes what it seems like people are doing isn't really what they're doing. Lois Lane: What are you, a fortune cookie?

Lois Lane: I like your new glasses. Clark Kent: Thanks. Lois Lane: Did you ever think of getting contacts? Clark Kent: No.

Clark Kent: Uh, Lois, could you hand me a nail file? Lois Lane: Why do men always assume that women have nail files with them? Clark Kent: I'm sorry, but do you have a nail file? Lois Lane: Actually, I do, but only because it's part of my pocket knife.

Samstag, 21. Dezember 2013

2013 - Wir haben überlebt

Wir haben den Weltuntergang letztes Jahr überlebt, und das ganz ohne die Hilfe von Bruce Willis oder Aerosmith. Heute ist sozusagen der Jahrestag des Weltunterganges. Wer hätte gedacht, dass wir das noch erleben? J

Jetzt, wo der Maya-Kalender zu Ende ist, wird es bestimmt nicht lange dauern, bis man eine neue Prophezeiung findet. Schließlich müssen die Vertreiber von Panik-Räumen auch von irgendetwas leben! Da fällt mir ein: Wie verhält es sich mit Lebensversicherungen bei einem drohenden Weltuntergang? Kann man sich dann das Geld problemlos auszahlen lassen? Gibt es dazu eine Klausel in einem Standartvertrag? Fällt so etwas unter „höhere Gewalt“? Andererseits, wenn nicht das, was sonst?

Aber zurück dazu, dass die Welt noch steht, oder schwebt… So können wir sie weiter verschmutzen, diverse Spezies (ja, das ist der Plural, ich habe es nachgeschlagen!) ausrotten und die Luft verpesten. Klingt ziemlich zynisch und drastisch, aber lasst uns ehrlich sein: gebessert hat sich die Menschheit im letzten Jahr wohl kaum.  

So ein drohender (Nicht-) Weltuntergang kann auch etwas Positives haben. Und damit meine ich nicht für den Handel, dessen Absatz an Konserven und Taschenlampen plötzlich rapide ansteigt, oder für Fanatiker, deren Fangemeinde und damit ihr Bankkonto um einiges erweitert wird – nein, zum Beispiel regt er dazu an, über gewisse Dinge nachzudenken. In 2012-Das wahrscheinlich letzte Magazin gab es letztes Jahr dahingehend einige Anregungen. Ja, ich weiß, das ist recht pseudo-philosophisch, aber immerhin ist Weihnachten und vielleicht sollten wir uns einmal in diesem Adventkalender besinnen und über folgende Fragen nachdenken (Ich verspreche, hinter den restlichen Türchen geht es weniger besinnlich zu!):

·        Wenn Sie wüssten, dass Sie nur noch ein Jahr zu leben hätten, was würden Sie noch unbedingt tun wollen?
·        Warum fangen Sie nicht gleich damit an?
·        Eine Sache, die Sie gut gemacht haben?
·        Ein Mensch, dem Sie noch etwas sagen wollen. Was?
·        Ein Fehler, den Sie sich jetzt selbst eingestehen können?
·        Ein Grund, warum es die Menschheit verdienet unterzugehen (vielleicht als kleine Inspiration einen der 21, die ich letztes Jahr gebloggt habe)?
·        Einen Grund, warum sie es verdient, gerettet zu werden?
·        Welche drei Dinge würden Sie vor dem Untergang retten?
·        Welche 3 Menschen?
·        Wofür und wie würden Sie gerne sterben?
·        Wo vermuten Sie das Paradies auf Erden?
·        Was machen Sie jetzt? (Die Antwort: „Den Blog lesen“, gilt nicht!)

Freitag, 20. Dezember 2013

50 Questions to Mr. Grey – Ein Versuch ein literarisches Werk zu verstehen – Für SH



Ich weiß eigentlich gar nicht, wie es dazu gekommen ist, dass meine liebe Freundin SH (nein, NICHT Sherlock Holmes!) und ich auf 50 Shades of Grey gekommen sind. Aber irgendwie landete das Gespräch dort und irgendwie sind wir auf die Idee gekommen, dass eine Flasche alkoholischer Sprudel und eine „Lesung“ doch eine lustige Idee wären. Tja, und so haben wir den fetten Schinken von Buch aufgeschlagen (Ja, ich besitze den ersten Teil! Ich habe ihn von einem Freund als Scherz letztes Jahr zum Geburtstag bekommen, und seither ist das Werk jungfräulich in einem Bücherschrank gestanden).

Wir haben zu blättern begonnen, um „interessante“ Stellen zu finden, die lesenswert sind. Und WIE lange man da blättern muss! Ich dachte, in dem Buch geht’s um Sex?! In Wirklichkeit passiert bis Seite 366 nichts!!! Außer, dass er ihr ein Mal eine Ohrfeige verpasst und sie zweideutige eMails schreiben. Also: LANGWEILIG!

Als wir dann endlich eine typische Szene für das Buch gefunden hatten, konnten wir unsere Lesung endlich beginnen. Und ich muss sagen, es war eine große Herausforderung! Nicht nur, dass wir kaum zwei Sätze lang an uns halten konnten, ohne in Gelächter zu verfallen, sondern wir trotz Alkohol die Angewohnheit nicht abstellen konnten, das Geschriebene zu hinterfragen. Wir haben versucht uns die örtlichen (und körperlichen?) Beschreibungen vorzustellen und mussten feststellen, dass wir beide kläglich daran scheiterten. Nicht etwa, weil es uns an Fantasie mangelt, sondern weil das Buch einfach ein Sch…. ist! Tut mir leid, aber alleine in dem einem Kapitel, das wir gelesen haben, gibt es so viele Logik- und Anschlussfehler, dass ich ernsthaft an der Intelligenz der Millionen von Menschen zweifeln muss, die das gelesen haben und für gut befunden haben.

Ich war ja schon aus Prinzip gegen dieses Werk, da es aus eine Fanfiction für Twilight entstanden ist. Der Penname der Autorin auf www.fanfiction.net war Snowqueen’s Icedragon und der Name der Originalgeschichte Master of the Universe. (Im Moment läuft gerade ein Dokumentarfilm über einen Investmentbanker mit demselben Titel im Kino! J) Wer also das Original ausfindig machen will, tut euch keinen Zwang an. Auch wenn ich mir sicher bin, der Verlag wird alles Mögliche unternommen haben, damit es nicht mehr im Internet kursiert. Aber im Fanfiction ist alles möglich! (Recht ironisch finde ich im Zusammenhang mit diesem SM-Werk das Motto von fanfiction.net: „Unleashe your imagination!“)

Nun aber zurück zur Lesung: Auf Seite 373 passiert ES endlich. Nach ein paar Beschreibungen wie Anastasia irgendwo angekettet wird, folgt ein Satz, bei dem ich einfach nicht mehr an mich halten kann, und in einen ca 5-Minütigen Lachkrampf verfalle. (Wer wissen möchte, welcher Satz das sein könnte, lese bitte Seite 373 – Ich sage nur so viel: Im Satz kommt das Wort „Baby“ vor…) Nachdem mein Zwerchfell schon schmerzt, versuche ich an etwas Trauriges zu denken, damit ich dem Lachkrampf Einhalt gebieten kann. Mit Hilfe des Mantras „Tote Baby-Katzen, tote Baby-Katzen“ funktioniert es dann schlussendlich. Trotzdem übernimmt nun SH die Lesung. Um einen ungefähren Eindruck zu vermitteln, wie das abgelaufen ist, hier ein kleines Beispiel:
SH liest vor: „Christian folgt mir und stöhnt. Bla, bla, bla…“ Damit haben wir eine der unzähligen dümmlichen inneren Monologe der Protagonisten über ihre „innere Göttin“ übersprungen. Dennoch fühle ich mich verpflichtet SHs Lieblingsmonolog zu zitieren: „O nein… zum allerersten Mal fürchte ich mich vor dem Orgasmus… wenn ich jetzt komme… werde ich es nicht überleben.“ (S. 379). Jedes weitere Wort von mir scheint mir hier überflüssig…  

Wie gesagt, hat uns bei der Lesung die nicht vorhandene Logik irritiert. Daher hätten wir nun einige Fragen an die Autorin E L James (nein, ich habe die Punkte hinter den Buchstaben nicht vergessen, da sind wirklich keine auf dem Cover). Vielleicht wäre sie so freundlich uns diese zu beantworten.

·         Wieso zieht Herr Grey andere Jeans an, bevor sie Sex haben? Zieht man sich dazu normalerweise nicht aus?
·         Wie kann Herr Grey mit Anastasia Sex haben, wenn er noch immer seine Jeans anhat?
·         Angenommen, seine Jeans befinden sich auf der Höhe seiner Knöchel (es wird wiederholt erwähnt, dass er sie noch anhat!), wie bewegt er sich im Raum? Geht er um sie herum, indem er umständlich von einem Bein auf’s andere hüpft? Frau James, haben Sie sich schon einmal mit einer Hose auf Knöchel-Niveau bewegt? Dabei sieht man aus wie eine Ente mit Hinkebein – nicht gerade sehr sexy!
·         Wenn er seine Jeans anbehält, gilt das dann auch für seine Socken? Vielleicht auch noch Tennissocken?
·         Was ist erregend daran, dass Anastasia die „Härchen auf seiner Brust mit ihren Lippen liebkosen“ möchte? Da kann sie doch gleich ein Wollknäuel lecken!
·         Verwandelt sich Christian Grey im laufe der Szene in Mary Poppins? Woher nimmt er sonst auf einmal den Kabelbinder und die Schere her? Jetzt ist er doch nackt?!
·         Wieso flüstert Herr Grey immer, oder spricht mit zusammengepressten Zähnen? Das scheint mir keine sehr effektive Art zu sein, Befehle zu erteilen.

Dies wären nur einige der Fragen, die uns beim Lesen des Kapitels aufgefallen sind. Danach haben wie das Buch wieder an seinen angestammten Platz ganz hinten in meinem Bücherregal gelegt, wo es wahrscheinlich bis zu meinem nächsten Umzug bleiben wird. Ein Kapitel hat mir völlig gereicht. Nun kann keiner behaupten, ich darf nichts Schlechtes über etwas sagen, das ich nicht gelesen habe. Aber ich muss zu geben, es war sehr erheiternd. Sollte sich also jemand für eine besinnlich, weihnachtliche Lesung bei Kerzenschein entscheiden, empfehle ich viel Alkohol, die Gehirnzellen auf Urlaub zu schicken, und als Soundtrack Hurts.

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Punsch



Nachdem wir uns im Sommer darüber beschweren, dass es uns zu heiß ist und wir nach einer Abkühlung lechzen, packt uns auch schon der Winter mit seinen eisigen Klauen. (Tut mir leid, ich lese zurzeit zu viel Literatur aus dem 19. Jahrhundert, da färbt der Hang zu dramatischen Metaphern ein wenig ab…) Gott sei Dank, hat die Menschheit gegen die Eiseskälte ein wärmendes Mittel gefunden: Punsch und Glühwein. In jedem noch so kleinen Dorf gibt es mindestens einen Stand, der die ein oder andere alkoholische Köstlichkeit ausschenkt.

In Wien ist die Dichte an Punschhütten so hoch, dass man morgens am Weg zur Arbeit gar keinen zu sich nehmen muss, um betrunken in der Arbeit anzukommen – man braucht nur einmal kräftig einatmen, und schon ist man von den Dämpfen für den Rest des Tages benebelt.  

Jeder hat seine persönliche Vorliebe für Punsch: eher säuerlich, eher süß. Mittlerweile gibt es das Getränk in allen erdenklichen (und unerdenklichen) Geschmacksrichtungen: Beerenpunsch, Apfelpunch, Eierlikör-Punsch, Uhudler-Punsch, Hugo-Punsch, California Punsch (dabei frage ich mich, wieso die Punsch brauchen – ist doch es immer warm dort… oder ist der mit Botox versetzt?), … Ja, für Kalorienbewusste gibt es sogar LowCarb-Punsch und Light Punsch. Dazu passend serviert mit dem Woman- Artikel „Wie komme ich schlank durch die Feiertag?“ Pervers, oder? Wofür sind Daunenjacken da, wenn nicht dafür den Winterspeck zu verstecken? Außerdem ich der Titel des Artikels an sich ja total dämlich: Wenn man sowieso nicht schlank ist, wird man trotz des Artikels über die Feiertag nicht plötzlich Modelmaße bekomme. Tut mir leid, sollte ich nun begeisterte Woman-Leser desillusioniert haben! Wer also Lust auf Fett in reinster Form hat: Zuerst ein Eierlikör-Punsch und dann ein Käsekrainer- Langos!

Dass man für 2 Punschs (Punsche, Pünsche?) eine zweistellige Summe hinblättern muss, liegt aber nicht daran, dass man schon doppelt sieht, sondern, dass die Preise von Jahr zu Jahr höher werden. Vor allem inkl. dem berühmten „Häferl-Einsatz“ zahlt man für 2 Tassen gleich mal 10€. Aber für was hat man denn Weihnachtsgeld bekommen… Daher empfehle ich einen Beerenpunsch am Karlsplatz in Wien einzunehmen, denn die Erdbeeren sind selbst schon so betrunken, dass man nach 4 Beeren beschwipst ist – und das ist dann im Vergleich recht billig.