Nachdem wir uns im
Sommer darüber beschweren, dass es uns zu heiß ist und wir nach einer Abkühlung
lechzen, packt uns auch schon der Winter mit seinen eisigen Klauen. (Tut mir
leid, ich lese zurzeit zu viel Literatur aus dem 19. Jahrhundert, da färbt der
Hang zu dramatischen Metaphern ein wenig ab…) Gott sei Dank, hat die Menschheit
gegen die Eiseskälte ein wärmendes Mittel gefunden: Punsch und Glühwein. In
jedem noch so kleinen Dorf gibt es mindestens einen Stand, der die ein oder
andere alkoholische Köstlichkeit ausschenkt.
In Wien ist die Dichte
an Punschhütten so hoch, dass man morgens am Weg zur Arbeit gar keinen zu sich
nehmen muss, um betrunken in der Arbeit anzukommen – man braucht nur einmal kräftig
einatmen, und schon ist man von den Dämpfen für den Rest des Tages benebelt.
Jeder hat seine
persönliche Vorliebe für Punsch: eher säuerlich, eher süß. Mittlerweile gibt es
das Getränk in allen erdenklichen (und unerdenklichen) Geschmacksrichtungen:
Beerenpunsch, Apfelpunch, Eierlikör-Punsch, Uhudler-Punsch, Hugo-Punsch,
California Punsch (dabei frage ich mich, wieso die Punsch brauchen – ist doch
es immer warm dort… oder ist der mit Botox versetzt?), … Ja, für
Kalorienbewusste gibt es sogar LowCarb-Punsch und Light Punsch. Dazu passend
serviert mit dem Woman- Artikel „Wie
komme ich schlank durch die Feiertag?“ Pervers, oder? Wofür sind Daunenjacken
da, wenn nicht dafür den Winterspeck zu verstecken? Außerdem ich der Titel des
Artikels an sich ja total dämlich: Wenn man sowieso nicht schlank ist, wird man
trotz des Artikels über die Feiertag nicht plötzlich Modelmaße bekomme. Tut mir
leid, sollte ich nun begeisterte Woman-Leser
desillusioniert haben! Wer also Lust auf Fett in reinster Form hat: Zuerst ein
Eierlikör-Punsch und dann ein Käsekrainer- Langos!
Dass man für 2 Punschs
(Punsche, Pünsche?) eine zweistellige Summe hinblättern muss, liegt aber nicht
daran, dass man schon doppelt sieht, sondern, dass die Preise von Jahr zu Jahr
höher werden. Vor allem inkl. dem berühmten „Häferl-Einsatz“ zahlt man für 2
Tassen gleich mal 10€. Aber für was hat man denn Weihnachtsgeld bekommen… Daher
empfehle ich einen Beerenpunsch am Karlsplatz in Wien einzunehmen, denn die
Erdbeeren sind selbst schon so betrunken, dass man nach 4 Beeren beschwipst ist
– und das ist dann im Vergleich recht billig.
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