Welch‘ präzise Wissenschaft die Meteorologie ist,
hat sich heuer im Sommer wieder einmal gezeigt: Die Meteorologen waren sich
nach den 5 schönen Tagen im Juni einig, dass es das mit dem Sommer gewesen sein
wird. Und dann kamen der Juli und der August. Ich würde sagen in Sachen Präzision
sind Meteorologie und Astrologie gleich auf. Vielleicht würden die
Wetter-Männer und Frauen bessere Ergebnisse erzielen, wenn sie das Wetter aus
Kristallkugeln lesen würden.
Dann kam der Juli. Es war drückend heiß. Kann kam
der August, und es war beinahe noch heißer. Bin ich der Hitze im Juli noch
recht gut entkommen (war im Ausland), so hat es mich im August voll erwischt.
Es gibt wohl nichts „schöneres“, als bei 40 Grad in einer Stadt gefangen zu
sein. Vor allem in einem Büro ohne Klimaanlage, wo von Mittag weg dir die Sonne
auf den Bauch scheint. Herrlich… Es wäre ja halb so schlimm, wenn man am Abend getrost
in eine kühle Wohnung gehen könnte, aber auch so etwas gibt es in ganz Wien
nicht. Da verbringt man schon einmal die ein oder andere Nacht damit sich von
einer Seite des Bettes auf die andere zu wälzen, immer wieder aufzustehen und
sich kalte Wadenwickel zu machen, nur um 1 Stunde später festzustellen, dass diese
schon wieder Raumtemperatur (ca. 30 Grad Celsius) haben.
Besonders arg haben heuer im Sommer die allseits
beneideten Dachgeschoßbewohner gelitten. Dazu habe ich auf Facebook ein sehr
nettes Zitat gelesen: „Ich will nicht behaupten, dass es in meiner Dachwohnung
heiß ist, aber gerade haben 2 Hobbits einen Ring in die Dachluke geworfen.“ Kein
Wunder also, dass der ein oder andere (ich bin eine Frau, und muss deswegen
nicht gendern J) eine Nacht im
klimatisierten Hotel verbracht hat.
Für alle, die es schön hatten und auf Urlaub waren,
oder auf dem Land leben, hier eine kleine Liste, mit welchen Unannehmlichkeiten
man als Städter bei 30 Grad Celsius aufwärts zu kämpfen hat:
- Frage am
Morgen: Was ziehe ich heute an, das so kühl wie möglich ist, und dennoch
bürotauglich? An solchen Tagen wünschte ich mir, ich wäre Bikini Model
(spätestens beim Mittagessen – das aus mehr besteht als in Orangensaft
getränkte Wattebäusche – habe ich
diesen Gedanken wieder über Bord geworfen).
- Kippe ich
die Fenster, bevor ich außer Haus gehe und lasse so die warme Luft herein?
Lasse ich die Fenster geschlossen und meine Katze ersticken? Bleiben die
Rollläden geschlossen – dafür muss ich mir in einer Woche neue
Topfpflanzen kaufen?
- Ich habe
alle Hände voll, kann somit nicht die Sonnenbrille abnehmen. Daher tappe
ich blind in der U-Bahn umher. Gott sei Dank gibt es diese Markierungen am
Boden, denen ich folgen kann.
- Wie schaffe
ich es in öffentlichen Verkehrsmitteln keinen anderen Menschen berühren zu
müssen?
- Mein Absatz
bleibt in geschmolzenem Asphalt stecken.
- Männer
starren mir ins Dekolleté.
- Meine
Oberschenkel bleiben am Bürostuhl kleben.
- Dadurch,
dass ich dauern versuche etwas zu trinken, muss ich permanent die Toilette
aufsuchen.
- Der
Telefonhörer rutscht einem aus den schweißnassen Händen.
- Der Versuch
Eistee zu machen ohne einen Kühlschrank scheitert, da der Tee nicht mehr
als auf Zimmertemperatur abkühlt.
- Der
Papierkram verstreut sich in regelmäßigen Abständen von selbst im Büro,
weil er durch den Ventilator verteilt wird.
- Am Weg nach
Hause bleibt man wieder im Asphalt stecken.
- In der
U-Bahn hat man noch immer keine Methode gefunden, der Körperwärme der
anderen Fahrgäste zu entkommen.
- Beim
Aufsperren des Haustores verbrennt man sich die Finger am Metallgriff der
Tür.
- Schwitzt
man mehr, wenn man den Ventilator nicht aufdreht, oder wenn man immer hin
und her geht, um dem Windhauch zu folgen?
- Nach dem
Duschen fragt man sich: Sind die Haare noch nass von der Dusche, oder
schon wieder nass von Schweiß?
- Wie erkläre
ich meinem Freund – ohne ihn zu kränken, oder eine Diskussion über unsere
Beziehung zu führen – dass ich es angesichts der Temperaturen besser
finden würde, wenn einer von uns auf der Couch schlafen würde. (Ich würde
auch die Couch nehmen – da ist der Fernseher!)
- Wenn ich
die Hand um Mitternacht aus dem Fenster strecke, kann ich nicht
feststellen, ob es drinnen oder draußen wärmer ist.
- Sollte ich beim Schlafen nicht vielleicht
doch Kleidung tragen? Es könnte ja passieren, dass ein Feuer ausbricht und
dann muss ich nackt geborgen werden…
- Sollte der
Wetterbericht für den morgigen Tag schlecht ansagen, regt man sich auf,
dass das Wetter schlecht ist, und man in Österreich nicht einmal im Sommer
3 Tage durchgehend schönes Wetter hat!
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